Ist Bildung bereit für den Wandel?

Die Schlüssel zu Transformationsprozessen liegen nahe bei den Quellen. Das gilt auch für die Bildung. Doch wo liegen diese? Es geht um Lebenswege, das Wachsen, das Vertrauen, die Macht des Lernens und die Kompetenz des Loslassens.

Wir stehen als Gesellschaft an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Dies wird von unterschiedlichen Richtungen propagiert. Doch wo stehen wir denn heute? Dies besonders, da Verunsicherung, wankende Werthaltungen, ungewisse Zukunftsaussichten und Sackgassen in Ökonomie/Gesellschaft/Ökologie immer mehr um sich greifen.

Eine Rückschau aus der Sicht der Bildung. Die Bildung war immer schon ein wichtiger Bestandteil von Macht, Ansehen und Freiheit. Dieser Umstand galt in hohem Masse für das Wissen, als dies noch nicht frei zugänglich war. Der Buchdruck hat das Seinige zur Verbreitung des Wortes und seiner Inhalte beigetragen. Wort und Schrift wurden vorwiegend in betuchten Häusern, in Klosterschulen und Militärakademien vermittelt, ja getrimmt.

So entstanden Gelehrte, die meist belehrt wurden. Wichtig war dies ab der aufkommenden Industrialisierung, bei deren Entwicklung eine gut funktionierende Arbeiterschaft die zentrale Rolle für das Vorankommen bildete. Dies gilt auch in gleichem Masse für Armeen, deren Soldaten ehren- und wehrhaft einstanden. Die Individuen und deren Identität galten wenig bis nichts. 

Und heute?

Die rasante technologische Beschleunigung (www wurde am 6. August 2020 erst 30), insbesondere von Google als Suchmaschine, hat die Verbreitung von Wissen und Information weiter vervielfacht. Dies führt heute zu einer Überreizung von Wissen und Information. Dadurch sind die Anforderungen an das Lernen und Begreifen komplett andere als im vorhergehenden Jahrtausend. Heute sind Kompetenzen wie kritisches Denken, Kommunikation, Kreativität und Kollaboration (4K) gefragt. Dies beinhaltet auch, dass die Initiative dafür vom einzelnen Menschen ausgeht. Der Lernprozess ist und war schon immer in der Hand des Einzelnen. 

Mit der immensen Automatisierung von Prozessen werden zig-tausende von Jobs bald nicht mehr existieren. Wo bleiben dann all Jene, die sich über Job und Status definieren? Deshalb werden die Persönlichkeit und deren Bildung ein immer wichtigeres Element für nachhaltige Entwicklung.

Wir reden heute oft in Organisationen über Agilität, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, doch heute geht es direkt um unsere Kompetenzen als Individuen. Der Dschungel der Komplexität ist riesig und wir müssen unseren eigenen Weg darin finden. Dazu ist Klarheit und Reflexion zur Person gefragt. Ein Innehalten zur richtigen Zeit, das Hören auf seinen Körper mit gesunder Ernährung für Körper und Geist stärken uns dabei.

In dieser Gravitation und der völligen Ungewissheit ist es schön, wenn du auf dein Ur-Vertrauen zurückgreifen kannst. Dabei spielen das Loslassen und Im-Moment-Leben die entscheidende Rolle: “Wirklichkeit geschieht im hier und jetzt“ (Eckehart Tolle, Jetzt! Die Kraft der Gegenwart‘). Ja, das bewusste Sein im Moment, das Wahrnehmen was war und das Einschätzen zukünftiger Entwicklungen, befähigt uns überhaupt erst, situativ mit dieser Komplexität umzugehen. 

Mein Fazit 

Für mich habe ich daraus folgenden Schluss gezogen: “Die Herausforderungen dieser Welt und deren Bewohner können nicht mit den gleichen Methoden gelöst werden, wie sie entstanden sind“. Dies sinngemäss nach Albert Einstein.

Wir sind gut beraten unsere nächste Generation, wie auch uns selbst fit zu machen für den Wandel. Denn dieser muss schnell erfolgen, schneller als alles, das wir bisher kennen. Ansonsten wird zwar Mutter Erde weiter existieren, jedoch ohne die Schönheit von Natur und Mensch.

Aus dieser, meiner Motivation und der von tollen, motivierten Menschen ist das Bildungsforum Schweiz entstanden. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne auf wemakeit können wir nun den „Andockpunkt“ für die Vernetzung in der Bildung realisieren. Dieser soll im Frühjahr 2021 realisiert sein.

https://wemakeit.com/projects/webplattform-bildungsforum-ch
https://bildungsforum-schweiz.ch

Ich wünsche mir, dass wir durch Vernetzung und gemeinsames Handeln insbesondere in der Bildung zu Lösungen kommen für Herausforderungen dieser Zeit.

Markus Roos beschäftigt sich seit jeher mit Entwicklung und Innovation. Vor fünf Jahren hat er sich entscheiden, sich intensiv in die Entwicklung von Bildung und zu investieren.

Sein Wirken:
www.eduwandel.ch, – Co-Founder
www.thes-effinger.ch, – Co-Founder
www.colearningbern.ch – Quelle der Initiative
www.schulwandel.ch, – Co-Founder
www.bildungsforum-schweiz.ch, Co-Präsident

www.bildungsforum-schweiz.ch

Mit dieser Plattform schaffen wir einen neutralen Andockpunkt im Bildungsuniversum für die Schweiz. Dabei geht es um Vernetzung von Personen und Organisationen und deren Kollaboration für die nachhaltige Entwicklung von Bildung. Einfach und selbstorganisiert.
Der Verein Bildungsforum Schweiz wurde am 5. Mai 2020 gegründet und besteht aus neun Gründungsmitgliedern. Er hat Kontakt zu weit über 50 verschiedenen Organisationen in allen Bereichen der Bildung und mit über 360 Bildungsinteressierten.